Zu meiner Inszenierung von Manuel Puigs „Der Kuß der Spinnenfrau“, die im Stuttgarter Theaterhaus aufgeführt wurde, hier ein Interview aus der Stuttgarter Zeitung.
Autor: admin
Meine nächste Lesung aus dem Roman „Zu blau der Himmel im Februar“
Meine nächste Lesung aus dem Roman „Zu blau der Himmel im Februar“ findet am Freitag, dem 16. November 2018, Beginn 19:30 Uhr, in der Aula der VHS-Mainz am Karmeliterplatz 1 statt.
Vorstellung meiner Bücher auf der Frankfurter Buchmesse
Am Samstag, dem 13. Oktober 2018, habe ich auf der Frankfurter Buchmesse meine Bücher in einem Gespräch mit der Journalistin Kathrin Schwedler und dem Verleger Axel Dielmann am Messestand des Hessischen Literaturrats vorgestellt. Es war eine wunderbare Veranstaltung, die viel Gelegenheit zum Gespräch bot, auch über künftige Buchprojekte. Und obwohl es…
2019 auf der Frankfurt Writers‘ Conference
Die Frankfurt Writers‘ Conference 2019 findet im Museum für Kommunikation Frankfurt/M statt. Am Samstagvormittag, 2. März 2019 stelle ich in einem Vortrag meine schriftstellerische Arbeit vor. Am Vormittag gibt es den deutschsprachigen Teil der Konferenz, am Nachmittag den englischsprachigen. Die Frankfurt Writers‘ Conference ist eine internationale Konferenz, in der Autoren aus der ganzen Welt sich…
Auf zur Frankfurter Buchmesse
Am Samstag, dem 13. Oktober 2018, stelle ich auf der Frankfurter Buchmesse meine Bücher in einem Gespräch mit der Journalistin Kathrin Schwedler am Messestand des Hessischen Literaturrates vor, Stand-Nr. 4.1 G71. Die Veranstaltung findet von 17:00 bis 17:30 Uhr statt.
„Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom“
Zu seinem 75. Geburtstag übergab der Autor Michael Schneider, der lange in Wiesbaden gelebt hat und auch als Schauspieldramaturg im Staatstheater tätig war, in einer Veranstaltung am 22. März 2018 seinen „Vorlass“, das bedeutet, sein privates Archiv, bestehend aus Büchern, Manuskripten, Briefen, Zeitungsartikeln, Fotos etc., das erzählerische, dramatische und essayistische Werk aus fünfzig Jahren, dem…
Abschied von Ina
Heute schreibe ich leider aus einem sehr traurigen Anlass. Am vergangenen Mittwoch, 18. April, ist meine Schreibfreundin und Mitstreiterin Ina in der Mainzer Uniklinik gestorben. Sie hat den siebenmonatigen Kampf um ihre akute Leukämie-Erkrankung verloren, obwohl sie bis zuletzt voller Hoffnung war. Für mich ist es ein sehr großer, schmerzlicher Verlust. Sie war mir eine…
In die Bibliothek eingestellt
Nach meiner Lesung am 19. Februar in Lauterbach kam heute ein sehr erfreulicher Nachtrag. Der Veranstalter schrieb mir, dass mein Buch nun auch in der öffentlichen Bibliothek ausgeliehen werden kann. Das hat mich sehr gefreut. „Kleiner Nachtrag zu Ihrem Besuch in…
Lesung am 20. März 2018
Giessener-Anzeiger zu meiner Lesung aus „Zu blau der Himmel im Februar“
Der Giessener-Anzeiger schreibt zu meiner Lesung aus dem Roman „Zu blau der Himmel im Februar“ über das Schicksal Alexander Schmorells, der gemeinsam mit Hans Scholl die Widerstandsbewegung „Die Weiße Rose “ gegründet hat: Zugegeben kein leichter Stoff ist die traurige Geschichte der Widerstandsorganisation „Weißen Rose“, die Jutta Schubert den zahlreichen Zuhörern mit der Lesung im…
Gedenken am 18. Februar 2018
Zu blau der Himmel im Februar…. Heute vor genau 75 Jahren betraten zwei mutige Studenten, ein Mann und eine Frau, die Münchner Universität mit einem Koffer voller Flugblätter gegen Hitlers Regime. Stalingrad war gefallen, was die Wende des Zweiten Weltkrieges einläutete, so dass die Bevölkerung hoffte, dass der Krieg nun nicht mehr lange dauern konnte….
Januar-Lesung in Mainz
Am Montag, 29. Januar 2018, habe ich vor über 100 Schülern in der Sophie-Scholl-Schule, Mainz, Feldbergplatz 4. 55118 Mainz anlässlich des Gedenkens an 75 Jahre Hinrichtung der Mitglieder der „Weißen Rose“ aus meinem Roman „Zu blau der Himmel im Februar“ gelesen. Die Sophie-Scholl-Schule ist ein geschichtsträchtiger Ort. Die Schule wurde im Jahre 1896 vom „Verein…
„Coming Out“ in der Presse
Hier zwei sehr schöne Kritiken zu meinem Klassenzimmerstück „Coming Out!“ in der aktuellen Inszenierung des Theaters Schloss Maßbach. Ich freue mich besonders darüber, dass beide Kritiken das Stück selbst ebenso loben wie den Schauspieler und die Inszenierung. Ein wichtiges Stück, das vom Schauspieler der Uraufführung, Horst Emrich, in Stuttgart und bundesweit seit 2002 gespielt wird…
Weihnachtsmärchen Premiere
Im 10. Dezember hatte das Stück Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen, das ich gemeinsam mit dem Moskauer Autor Michail Bartenjev geschrieben habe, als Weihnachtsmärchen im Stadttheater Fürth, Großes Haus, Premiere Erschienen in den „Kinder- und Hausmärchen“ der Gebrüder Grimm, hat das Märchen „Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen“ Einzug gefunden…
Neuer Erzählzyklus: Erster Cover-Entwurf
Wiesbaden, Donnerstag, 7. Dezember 2017 Gestern kam – als sei es ein Nikolausgeschenk – der erste Cover-Entwurf meines neuen Erzählzyklus „Der Mond ist ein Licht in der Nacht“, der pünktlich zur Leipziger Buchmesse im kommenden Frühjahr erscheinen wird. Vorbestellungen beim Verlag sind möglich. Es ist der Nachfolgeband zu meinem Zyklus „Die Nacht mit Marilyn“, folgt…
In der Russischen Nationalbibliothek angekommen
Ende November bekam ich die Mitteilung aus Orenburg, dass mein Roman „Zu blau der Himmel im Februar“, in dem ich die letzten Tage des Widerstandskämpfers Alexander Schmorell schildere, gemeinsam mit anderen Büchern über das Leben von Alexander Schmorell nun auch in der russischen Nationalbibliothek eingestellt worden ist. Ich kann es zwar selbst nicht lesen, aber…
„Vom Wein und seinen Wundern“
Die Lesung zum Thema „Vom Wein und seinen Wundern“, am vergangenen Freitag, dem 17. November 2017, im Weinprobierkeller des Rathauses der Stadt Mainz war ein voller Erfolg. Ich werde versuchen, die Veranstaltung wegen des großen Zuspruchs im kommenden Frühjahr mit den selben Autoren an einem anderen Veranstaltungsort zu wiederholen.
„Träume von Freiheit“ – Die Presse zu „Der Kuss der Spinnenfrau“
Der ‚Mannheimer Morgen‚ schreibt zur Mannheimer Premiere von Jutta Schuberts Inszenierung „Der Kuss der Spinnenfrau“ von Manuel Puig
Meine Lesung in Weingarten
Am Montag, dem 09. Oktober las ich aus dem Roman „Zu blau der Himmel im Februar“ in den Räumlichkeiten des Studentenwerkes „Weiße Rose e.V.“ in Weingarten. Hinter mir an der Wand die Porträts der Widerstandskämpfer Alexander Schmorell, dem Protagonisten meines Romans, und Hans Leipelt.
Presse zur Lesung vom 5. Oktober 2017
Die Presse in Wiesbaden und Mainz über meine Lesung aus dem Roman „Zu blau der Himmel im Februar“ am 5. Oktober 2017 im Hilde Müller Haus, Wiesbaden Zum online-Text Bild anklicken.
Wird kommen über Nacht
Zum Tode des Dirigenten und Komponisten Prof. Siegfried Köhler Wir haben uns immer gesiezt. Es war ein Zeichen unserer gegenseitigen Wertschätzung, unserer kollegialen Verbundenheit, auch unserer gemeinsamen Arbeit und unseres großen Altersunterschieds wegen. Ich war und bin eine sehr gute Freundin seines einzigen Sohnes Klaus-Dieter. Er hätte mein Vater sein können, mein Großvater, mein Mentor,…
Jetzt das Hörbuch
„Hier stand er also. Vor sich das Karwendelgebirge, die österreichische Grenze. Hinter sich sein Leben. In Nikolais Jacke, in Lilos Pullover, mit Nikolais Pass. Ich nehme an, er fror. In jenem Februar 1943, am fünften Tag seiner Flucht.“ Inzwischen ist mein Roman „Zu blau der Himmel im Februar“, der die letzten Tage der Widerstandsgruppe Die…
Art & Syhre Leipzig
Ich bin Mitglied bei ART & SYHRE – Leipzig, einem Künstlerkollektiv verschiedenster Sparten, die sich vernetzen, gemeinsame Projekte auf die Beine stellen und gegen den Mainstream arbeiten.
Vorankündigung zu „Casanovas Nacht“
Meine Komödie „Casanovas Nacht“ hat am kommenden Samstag, dem 14. März PREMIERE. Hier gibt es eine ausführliche Vorankündigung in der „Mitteldeutschen Zeitung“ zu lesen: Holger Vandrich spielt Giacomo Casanova Regie und Ausstattung: Jutta Schubert Fechtchoreografie u. -training: Mona Syhre weitere Vorstellungen: Freitag, 20. März; Samstag, 21. März; Samstag, 4. April; Sonntag, 5. April; Freitag, 15….
Jutta Schubert im Interview
Prager Zeitung vom 18. Dezember 2014 Zum größeren Format bitte auf das Bild klicken!
Briefe aus Prag – 27
Samstag, 29. November 2014 Postscriptum Liebe Pragerinnen und Prager, nun bin ich zurück am heimatlichen Schreibtisch und mein intensiver, fast vierwöchiger Aufenthalt in der Goldenen Stadt ist schon Vergangenheit. Zwei Dinge möchte ich zum Abschluss dieser herrlichen, geschenkten Auszeit noch anmerken. Zum einen meine „Top 10“, beziehungsweise „Top 11“ – die Orte, die mich am…
Briefe aus Prag – 26
Freitag, 28. November 2014 Blick auf die Stadt oder Der Geist von Prag Liebster, heute, als die Nachmittagsdämmerung langsam über die Stadt hereinbrach, hat mich der Geist von Prag auf meinem Abschiedsspaziergang begleitet. Lenka Reinerovà beschreibt in ihrem Buch „Närrisches Prag“ den Geist als ein hauchdünnes und dennoch unübersehbares Wesen, das beispielsweise gleichzeitig an drei…
Briefe aus Prag – 25
Donnerstag, 27. November 2014 Kafkas Körper Liebster, Kafkas Körper erwies sich zunächst als sehr widerstandsfähig. Es ist überliefert, dass er ein unermüdlicher Spaziergänger war, der viele Stunden lang, ohne die kleinste Anstrengung zu verspüren, durch die Straßen der Stadt, ihre Parks und Gärten, ihre Hügel hinauf und das Moldauufer entlang gehen konnte, in Gesellschaft, doch…
Briefe aus Prag – 24
Mittwoch, 26. November 2014 Natürlich, eine alte Handschrift (2) Liebster, von Tag zu Tag wird es spürbar kälter in Prag. Mittlerweile ist das Thermometer an der Nullgradgrenze und mein Iphone vermeldet, dass es ab Montag schneien soll! Es sieht fast so aus, als hielte der Winter nach meiner Abreise Einzug in die Stadt. Wie schön…
Briefe aus Prag – 23
Dienstag, 25. November 2014 „Natürlich, eine alte Handschrift“ (Umberto Eco) Liebster, bis heute geht eine seltsame Faszination von Bibliotheken aus. Nicht nur für mich, wie ich immer wieder feststellen kann, sondern wohl für jeden, der eines solchen Anblicks gewahr wird. Eine alte Bibliothek zu sehen, mit Bänden, die Jahrhunderte überstanden haben, ist wie aufs Meer…
Briefe aus Prag – 22
Montag, 24. November 2014 Der Geist von Mozarts Katze Liebster, eine Enttäuschung hielt Prag allerdings nun doch für mich bereit und dabei eine gänzlich unerwartete. Heute machte ich mich endlich auf in den Ortsteil Smichov auf der anderen Moldauseite, um die Villa Bertramka zu sehen. In diesem Haus, das ehedem dem Ehepaar Dusek gehörte, wohnte…
Briefe aus Prag – 21
Sonntag, 23. November 2014 Havel na Hrad Liebster, heute war Kinotag. Zuerst habe ich in der wunderbaren Jugendstil-Ausstellung im Gemeindehaus nicht nur meinen Eindruck der Art Nouveau-Epoche, nach dem Besuch im Mucha-Museum vor einigen Tagen, vervollständigen und erweitern können: Großartig beispielsweise die ausgestellten Kleider aus der Zeit. Die „femme fatale“, eine Erfindung des Jugendstils sozusagen,…
Briefe aus Prag – 20
Samstag, 22. November 2014 Casanova tanzt (2) Liebster, Erster Balkon, Loge 18, dort hat Giacomo Casanova sich mit der schönen Dame im blauen Kleid verabredet. Endlich, er kann es kaum erwarten, anzukommen, die Pferde scheinen ihm heute so langsam, die Straßen sind voller hastender Menschen und im allgemeinen Trubel steckengebliebener Fuhrwerke, alle scheinen dem Theater…
Briefe aus Prag – 19
Freitag, 21. November 2014 „Prag hat keine Realität.“ (Franz Werfel) Liebster, auf der Stirnseite der Altneusynagoge, zur Pariser Straße hin, kann man sehen, dass dieses Gebäude wirklich einen Dachboden besitzt. Weit oben unter dem Dachfirst gibt es eine Tür, zu der außen an der Fassade eiserne Stufen hinaufführen, die jedoch vom Boden aus nicht erreichbar…
Briefe aus Prag – 18
Donnerstag, 20. November 2014 „…mein wirkliches Leben anzufangen, in welchem mein Gesicht endlich mit dem Fortschreiten meiner Arbeiten in natürlicher Weise wird altern können.“ (Franz Kafka, Tagebucheintrag vom 3.1.1912) Liebster, bei dem recht unbekannt gebliebenen Autor und Kafkaforscher Josef Mühlberger (1913-1978) las ich in einem Bändchen, das ich in der Bibliothek des Prager Literaturhauses fand,…
Briefe aus Prag – 17
Mittwoch, 19. November 2014 „Kein Traumcafé, sondern ein Literaturhaus“ (Lenka Reinerová) Liebe Lenka Reinerovà, ich gestehe, bevor ich nach Prag kam, kannte ich Sie nicht, weder Ihren Namen, noch Ihre Texte. Daher wusste ich auch nicht, dass Sie die letzte noch in deutscher Sprache schreibende Autorin in Prag waren. 1916 in Prag geboren, hatten Sie,…
Briefe aus Prag – 16
Dienstag, 18. November 2014 Blau ist die Vergangenheit, Gelb die Gegenwart, Orange die strahlende Zukunft A. Mucha Liebster, heute war ein Regentag, der erste seit meiner Ankunft vor nun schon bald zweieinhalb Wochen, dafür aber ein besonders heftiger Regentag, ganztags ohne Pause. In den Straßen standen überall Pfützen, manche so groß wie der ganze Gehsteig….
Briefe aus Prag – 15
Montag, 17. November 2014 Tag des Kampfes für Freiheit und Demokratie (1989) Lieber Vaclav Havel, ich fasse mich kurz, denn falls Sie im Himmel ein Postfach haben, wird es heute ohnehin übervoll sein. Denn heute ist es genau 25 Jahre her, dass Sie gemeinsam mit dem tschechischen Volk den Kampf für Freiheit und Demokratie gewonnen…
Briefe aus Prag – 14
Sonntag, 16. November 2014 „Das einzige, was ich wirklich schreiben kann, sind Liebesbriefe, und letzten Endes sind alle meine Artikel nichts anderes.“ Milena Jesenská Liebe Milena, verzeihen Sie, dass ich Sie einfach bei Ihrem Vornamen nenne, liebe Milena Jesenská, aber das ist zurückzuführen auf den Umstand, dass Sie mit Ihrem Vornamen eine weltbekannte Persönlichkeit geworden…
Briefe aus Prag – 13
Samstag, 15. November 2014 Kulissen Liebster, in der wunderbaren Jugendstil-Passage des Lucerna-Kinos unweit des Wenzelsplatzes – seit dem Jahr 1909 das älteste durchgehend geöffnete Kino Europas, hier trafen sich schon Kafka und Max Brod, um gemeinsam Filme anzuschauen – sind Schautafeln zur samtenen Revolution ausgestellt, die sich übermorgen zum 25. Mal jährt. Es gibt auch…
Briefe aus Prag – 12
Freitag, 14. November 2014 Casanova tanzt Liebster, beim Fürsten von Mansfeld-Fondi in seinem wunderbaren Barock-Palais an der Karlsbrücke ist Giacomo Casanova, Chevalier de Saingalt, immer gern zu Gast. Wenn er gleich den Ballsaal im Piano nobile betritt, wird ihn wieder dieses leichte Zittern innerer Vorfreude befallen: Wer wird heute dort sein? Mit zehn Schritten ist…
Briefe aus Prag – 11
Donnerstag, 13. November 2014 Der Absinthtrinker Liebster, dem Absinthtrinker an der Rückwand des Café Slavia erscheint eine junge, schöne, nackte, durchsichtige, grüne Frau. Er meint, zu träumen. Er ist fassungslos. Sie sitzt mit ihrem schönen Hintern auf der Tischkante, hat eine Hand auf die Tischplatte gestützt. Ein Kellner eilt herbei, doch der scheint sie nicht…
Briefe aus Prag – 10
Mittwoch, 12. November 2014 Flaneurin auf der Kleinseite Liebster, wann ist man eigentlich in einer Stadt wirklich angekommen? Wenn man nicht mehr von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit stürmt? Wenn man das Gefühl hat, sich ein wenig auszukennen, und hie und da auch schon „Schleichwege“ gefunden hat, also nicht andauernd stehen bleiben muss, um den Stadtplan zu…
Briefe aus Prag – 9
Dienstag, 11. November 2014 Ein Nichts, ein Traum, ein Schweben Sehr geehrter Herr Dr. Kafka, Sie haben in Ihrem Leben viele Briefe bekommen und sicherlich mindestens ebenso viele oder noch mehr geschrieben, sowohl beruflich, als auch privat, die Sie abgesandt oder nicht abgesandt haben. Deshalb scheint es mir angemessen, Ihnen in dieser Form zu begegnen….
Briefe aus Prag – 8
Montag, 10. November 2014 Im Ballsaal Liebster, der Pianist im Café Slavia spielt, während sich die Kaffeehausbesucher unterhalten, die Mobiltelefone klingeln, die Kellner mit klappernden Tellern vorbeihasten, während vor den großen Fenstern die Nacht hereinbricht und die Fassade des Nationaltheaters gegenüber, eben noch schwärzlich grau, jetzt in leuchtendem Ocker erstrahlt. Da er dazu verurteilt ist,…
Briefe aus Prag – 7
Sonntag, 9. November 2014 „Am Grunde der Moldau wandern die Steine, es liegen drei Kaiser begraben in Prag…“ Liebster, heute ist Sonntag. Deshalb hat Herr Dr. Kafka frei und somit hat er auch frei von mir und mein Begleiter Klaus Wagenbach kann sich ebenfalls zwischen seinen Buchdeckeln auf dem Schreibtisch ausruhen und braucht das Haus…
Briefe aus Prag – 6
Samstag, 8. November 2014 „…der schöne Weg hinauf, die Stille dort…“ Liebster, gestern habe ich vom Verschwinden der Kaffeehauskultur geschrieben. Und vor einigen Tagen sagte ich: Kafka lebt nicht mehr hier. So wie immer bei einer Recherche ist nichts mehr vorzufinden und gleichzeitig ist alles noch da. Es kommt auf den Blickwinkel an. Wer sich…
Briefe aus Prag – 5
Freitag, 7. November 2014 Auf der Suche nach dem geschlossenen Café Liebster, der Tag begann mit der Suche nach einer neuen Glühbirne für meine Schreibtischlampe. Auf einem Sonderpostentisch beim Norma-Markt um die Ecke wurde ich nach einiger Zeit fündig. Es werde also wieder Licht. Heute war Fototermin für die Stipendiatin des Prager Literaturhauses. Ich traf…
Briefe aus Prag – 4
Donnerstag, 6. November 2014 „…horchend ins Geschrei der Dohlen…“ Liebster, jetzt ist die Birne meiner Schreibtischlampe kaputt gegangen und ich sitze im Halbfinsteren, um meinen Brief zu schreiben. Gestern Nacht hat es geregnet, der Asphalt war nass glänzend, als ich am Vormittag bei bedecktem Himmel aus dem Haus ging. Übrigens sind die Prager freundlich. Sie…
Briefe aus Prag – 3
Mittwoch, 5. November 2014 Im Schatten der jüdischen Stadt Liebster, um den Mitlesenden zu erklären, warum es sich um Briefe handelt, die öffentlich werden, sei Folgendes gesagt: Kafka war ein großer Briefschreiber. Neben seinen Erzählungen, Tagebucheinträgen und Romanen, hat er sehr viele Briefe hinterlassen. Durch seine Briefe an Felice und an Milena wurden diese beiden…
Briefe aus Prag – 2
Dienstag, 4. November 2014 Kafka lebt nicht mehr hier Liebster, heute war ein strahlender Sonnentag, blauer Himmel und ganz milde Luft – gegen jedes Klischee von einer nebelumwaberten Karlsbrücke, nassem Kopfsteinpflaster, Schwarz-weiß-Design und flüchtigen Schatten unter den Laternen. Ich war unterwegs im Kafka-Land. Begonnen habe ich meine Tour bei seiner wichtigsten und letzten Arbeitsstätte, dem…
Briefe aus Prag – 1
Montag, 3. November 2014 „Unsere Kunst ist ein von der Wahrheit Geblendetsein.“ (Franz Kafka) Liebster, die Buchhandlung ACADEMIA am Wenzelsplatz gibt den Käufern keine Plastiktüte mit, sondern schlägt die gekauften Bücher in sanft glänzendes Papier ein, auf dem die Fassade des Hauses abgebildet ist. Wenn man die Bücher auswickelt, sind sie wie Geschenke, die man…
An Tagen wie diesen
1954 – war ich noch nicht geboren. Meine Eltern kannten sich aber schon und heirateten ein Jahr nach dem „Wunder von Bern“. 1974 – war ich 14 und ergriffen von der Euphorie um Netzer, Breitner, Beckenbauer und Co. Ich war Gymnasiastin, eine gute Schülerin in Deutsch, miserabel in Mathe und hatte gerade meine erste (unglückliche)…
Letzte Wegmarken
Gerade ist mal wieder so eine Phase, wo sich viele maßgebliche Kulturschaffende verabschieden und die Welt ärmer machen. Neben dem großartigen Schauspieler Gert Voss ging auch die südafrikanische Schriftstellerin Nadine Gordimer, lebenslange Kämpferin gegen die Apartheid, der wegweisende Jazzmusiker Charlie Haden, der geniale Dirigent Lorin Maazel… Es ist mal wieder ein kleines bisschen kälter geworden….
Zum Tod von Gert Voss
Heute, am Tag, da Deutschland jubeln darf, weil wir gestern Nacht in Brasilien Fußball-Weltmeister geworden sind, erreicht uns die traurige Nachricht, dass einer der ganz großen Theaterschauspieler des 20. Jahrhunderts gestorben ist: Gert Voss. So nah liegen Freude und Trauer beieinander. Das passt zu ihm, auf diesem schmalen Grat interpretierte er zahllose Rollen. Ein unersetzlicher…